Detroit (dpa) - Der japanische Toyota-Konzern ist nun auch offiziell neuer weltgrößter Autobauer. Erstmals nach 77 Jahren muss der verlustreiche US-Hersteller General Motors (GM) den Spitzenplatz wegen seines heftigen Absatzeinbruchs räumen.
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21. Januar 2009 16:23 Uhr
Der weltweite GM-Absatz stürzte im vergangenen Jahr angesichts der Krise am Automarkt um elf Prozent auf rund 8,35 Millionen Fahrzeuge ab. Toyota verkaufte damit rund 620 000 Fahrzeuge mehr als die Amerikaner.
In Europa setzte GM rund um seine Kernmarken Opel und Vauxhall 2008 fast sieben Prozent weniger Autos ab als ein Jahr zuvor. Insgesamt waren es hier 2,04 Millionen Fahrzeuge, teilte GM am Mittwoch am Sitz in Detroit (Michigan) mit.
Toyota verkaufte im vergangenen Jahr insgesamt 8,972 Millionen Fahrzeuge. Allerdings sank damit auch bei den erfolgsverwöhnten Japanern der Absatz um rund vier Prozent. Der Toyota-Konzern hatte seine Zahlen am Dienstag bekanntgegeben. Bereits zur Mitte vergangenen Jahres hatte sich abgezeichnet, dass Toyota die neue Nummer eins werden würde.
Zum Ende des vergangenen Jahres beschleunigte sich die Talfahrt bei GM nochmals: Im Schlussquartal 2008 fiel der weltweite Absatz sogar um 26 Prozent auf 1,70 Millionen Stück. In Europa brachen die Verkäufe um 21 Prozent auf rund 420 000 Wagen ein.
Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall litten stärker als das Europageschäft von GM insgesamt. Der Absatz der beiden Marken fiel im Jahresschnitt um fast 11 Prozent und im vierten Quartal sogar um 25 Prozent. Dagegen legte Chevrolet in Europa dank seiner Erfolge vor allem in Osteuropa und Russland im Gesamtjahr um elf Prozent zu.
Fast zwei Drittel seiner Autos verkaufte GM 2008 außerhalb der Vereinigten Staaten. In Asien sowie in der Region Südamerika, Afrika und Naher Osten legte der Absatz um je rund drei Prozent zu. Auf dem Heimatmarkt Nordamerika brach er dagegen um 21 Prozent ein, im Schlussquartal sogar um 36 Prozent.
Bereits 2007 hatten sich GM und Toyota ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert mit hauchdünnem Vorsprung für GM. Der Titel des weltgrößten Autobauers nach Absatz ist zwar prestigeträchtig. Entscheidend ist für den Erfolg von Unternehmen jeder Branche jedoch der Gewinn. Hier hatte Toyota schon längst die Nase vorn.
Angesichts der branchenweiten Probleme erwartet allerdings sogar Toyota erstmals in seiner Geschichte einen operativen Verlust von 150 Milliarden Yen (1,2 Mrd Euro). Das Geschäftsjahr der Japaner läuft noch bis Ende März. In den vergangenen Wochen hatte der Konzern die Produktion bereits deutlich gedrosselt und Ausbaupläne für Werke auf Eis gelegt.
GM kann derzeit nur mit Hilfe von milliardenschweren Notkrediten der US-Regierung überleben. Die dringend benötigte zweite Tranche in Höhe von 5,4 Milliarden Dollar verzögerte sich bisher. Die Regierung verlangte von GM zusätzliche Informationen. Ohne die weiteren Hilfen werde GM rasch das Geld ausgehen, warnte Topmanager Fritz Henderson. Er rechne aber in den nächsten Tagen mit der Auszahlung.
Bislang erhielt GM vom Staat vier Milliarden Dollar, insgesamt sind 13,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Der ebenfalls angeschlagene Wettbewerber Chrysler erhielt ebenfalls vier Milliarden Dollar und verlangt weitere drei Milliarden Dollar. Beide Autobauer müssen bis 17. Februar detaillierte Sanierungspläne vorlegen und bis Ende März der neuen US-Regierung ihre Überlebensfähigkeit beweisen.
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