So, er läuft wieder
, ich habs geschafft! Es hat ja auch nur 6 Tage gedauert
Ich schreib mal was zur Reparaturgeschichte und setzt nen paar Bilder rein. Vielleicht ist es ja für andere hilfreich.
Angefangen hats mit dem Teilekauf. Für den Supra mit 2jz GE Motor bekommt man ja hier in Deutschland keine Teile außer direkt bei Toyota weil er hier in Deutschland nicht vertrieben wurde, sondern nur der GTE.
Da der gleiche Motor aber im Lexus Is 300 verbaut wurde, siehe da, bekommt man alles. Erstausrüster der Zylinderkopfdichtung ist Ajusa (zweilagige Metalldichtung), für um die 50 Euro gekauft. Die ZK-Schrauben sind auch von Ajusa für um die 70 Euro (würde ich aber nicht empfehlen weil der Innenvielzahnschlüssel nur in die Hälfte der Schrauben passte. Somit musste ich mir die Schraubenköpfe zurecht feilen).
Den neu überarbeiteten Kopf hatte ich ja von Sven geholt. Danke Sven nochmal für den Kopf!
Angefangen habe ich mit dem Ausbau vom Luftansaugtrackt und dem oberen Teil vom Ansaugkrümmer, was auch noch ziemlich einfach und schnell ging. Den unteren Teil hab ich nicht abgebaut bekommen da ich die unteren Schrauben nicht fand. Also blieb er erstmal am Kopf dran.Sowas von verbaut ich hab nur gekotzt.
Dann baute ich den Abgaskrümmer ab und zog ihn vom Kopf weg.
Lüfterverkleidung, Lüfterrad ausbebaut und Keilrippenriemen entspannt mit langer Ratsche und 14 Nuss (Fehlkonstruktion: Die Schraube im Riemenspanner sitzt im Alugewinde und muss beim spannen gewaltige Kräfte aushalten. Wieso nimmt man da nicht ein Metallgewinde
).
Dann Riemenspanner und Zahnriemenverkleidung abgebaut.
Jetzt wirds lustig! Wie entspanne ich den Zahnriemen. Um die Spannrolle vom Zahnriemen zu entspannen muss eigentlich die grosse Riemenscheibe von der Kurbelwelle ab weil die Spannvorrichtung genau dahinter sitzt( wieder mal bewusst verbaut, damit es auch richtig Arbeit macht)
Da ich kein Schlagschrauber hatte und mir nicht noch extra kaufen wollte habe ich es so probiert.
Wagenheber unter der Scheibe angesetzt, Eisenpfeile dazwischen verkeilt und dann den Wagen hochgebockt. Zusätzlich noch 2 Stahlschrauben in die beiden vorderen Löcher der Riemenscheibe gesteckt und Stahlstange dazwischen gehalten. Dann mit langer Ratsche und 22 er Nuss versucht zu lösen. Keine Chance
Immer wieder probiert mit Wald und Wiesentechnik (Fäustel, Meisel, Brechstange). Die Schraube löste sich einfach nicht. Da war ich eigentlich schon am Ende bis ich herausfand das man den Zahnriemenspanner von unten lösen kann. Es sind zwei 12 er Schrauben. Die erste sitzt genau hinter der grossen Riemenscheibe von der Kurbelwelle und die zweite ist wenn man sich bückt schon zu sehen. In dem Spanner ist ein kleines Loch. Da soll man nen 1,5mm Imbus oder irgendwas anderes reinstecken.
Also beide Schrauben gelöst und der Riemen hat sich entspannt.
Vorher habe ich noch den Motor auf OT 1 Zylinder gedreht. Ihr müsst immer drauf achten das ihr den Motor immer nur im Uhrzeigersinn dreht wenn man davor ist. Die Markierung der Kurbelwelle muss mit der Markierung von der unteren Zahnriemenverkleidung (0) übereinstimmen. Oben müssen gleichzeitig die Markierungen auf den Nockenwellenrädern mit den Kerben der oberen hinteren Zahnriemenabdeckung übereinstimmen.
Bei einer Kurbelwellenumdrehung drehen sich die Nockenwellen genau eine halbe Umdrehung.
Dann Zahnriemen runter genommen, dann alle Schläuche, Stecker usw. vom Kopf ab und Kühlwasser abgelassen.
Dann Zündverteiler mit Nockenwellensensor abgebaut.
Zündkabel und Zündkerzen rausgebaut.
Dann obere Zylinderkopfdeckel abgebaut
Jetzt habe ich die Nockenwellen abgebaut. Dazu muss man mit einem grossen Maulschlüssel an der Nockenwelle gegenhalten und vorne die Schraube am Nockenwellenrad lösen. Die waren auch ganz schön heftig angeknallt. Ich glaub die müssen dann auch wieder mit so um die 80Nm wieder festgezogen werden.
Dann Lagerböcke der Nockenwellen abgebaut und Nockenwellen rausgebaut.
Jetzt kommt man erst an die Zylinderkopfschrauben ran. Beim lösen der Schrauben ging auch gleich mein Billig- Innenvielzahnschlüssel( SW Stahl) kaputt. Dann schnell für um die 20 Euro einen von Hazet gekauft und die restlichen Schrauben gelöst. Der Schlüssel hat noch nicht mal nen Kratzer abbekommen.
Der Schlüssel von SW Stahl hat sich verbogen und die Zähne sind abgedreht, geschliffen.
Es wäre garnicht auszudenken gewesen wenn ich ne Schraube ausgeschliffen hätte und sie nicht rausbekommen hätte. Dann hätt ich mir die Karten legen können.
Also Leute es bringt nichts mit Billigwerkzeug zu arbeiten, dann sollte man es lieber gleich sein lassen.
Gute Marken sind zB. Stahlwille, Snap On, Hazet, altes Facom Werkzeug, Gedore usw.
Dann ging der Kopf auch recht leicht runter. Ein bischen mit dem Gummihammer seitlich dran geklopft und gut war es.
Es war dann gleich zu sehen das Wasser im 6 ten Zylinder vom Wasserkanal in den Brennraum rein gekommen ist.
Die Ursache ist mir jetzt auch klar: Es muss der Vorbesitzer mit irgendeinem Kühlerdichmittel rumgefuscht haben. Das hat die Kanäle zugesetzt. Da war so ne dünne Haut drüber.und somit wurde der Motor heiß.
Also Finger weg von diesem kack Kühlerdichtungszeugs, - ihr versaut euch damit den ganzen Motor und auch Kühler. Das Zeug kleistert alles zu.
Dann Wasserkanäle vom Block gereinigt und Dichtungsreste mit Schaber entfernt.
Dann den neuen Kopf und Dichtung draufgesetzt und in 3 Durchgängen 34NM, 90 Grad, 90 Grad festgeschraubt.
Dann habe ich alles andere rückgebaut. Muss ich ja jetzt hier nicht mehr so ausführlich schreiben.
Wichtig ist nur das man sich peinlichst genau notiert wo welcher Schlauch und Stecker rangehört.
Das Verteilerähnliche Teil mit dem Nockenwellensensor auch wieder richtig einbauen.
Dazu muss die Auswölbung auf der Zahnradhinterseite mit der Kerbe von dem Verteilerschaft mittig übereinstimmen. Dann den Verteiler vorsichtig in den Kopf einführen so das sich nichts verstellt. Die Schraube vom Verteiler festziehen(sie muss mittig im Langloch sitzen).
Ganz wichtig: passt man da nicht auf kann es böse für den Motor enden wenn die Zündung nicht richtig stimmt. Da ja er auch relativ hoch verdichtet,
Jedenfalls ist so erstmal die Zündung gut eingestellt(aber nicht 100%ig)
Richtig ein abgewürgt hab ich mir bei dem Anbau des Ansaugkrümmers. Das war so ne fummlige Sache und hat mich alleine schon 1 Tag gekostet.
Wenn man vorher weiss wo man den Ansaugkrümmer vom Kopf löst, kann man ihn drin lassen.
Als alles fertig war kam der große Moment(Ölwechsel noch gemacht und Wasser aufgefüllt).
Ich dachte das Ding wird nie und nimmer angehen. Also reingesetzt, Zündschlüssel rumgedreht, dann leierte der Anlasser den Motor durch und nichts passierte. Er hat überhaupt nicht gezündet.
So dann erstmal gegrübelt und alles nachgeschaut. Konnte ja also nur an der Zündung liegen. Siehe da
Der Nockenwellensensor war nicht richtig eingebaut. Also noch mal rein das Ding.
Jetzt ist er auch auf Anhieb angesprungen obwohl die Brennräume voller Sprit waren. Dann hat er erstmal den ganzen Dreck und unverbrannten Sprit hinten rausgeblasen(der ganze Hof war zugequalmt als wenn ne Dampflok vorbei gefahren wäre).
Der Motor lief aber nicht richtig rund es kam hinten leicht schwarzer Qualm raus, was auf zu fette Verbrennung hindeutet(also zu viel Sprit oder zu wenig Luft).
Dann hab ich wieder ein ganzen Tag gesucht und geforscht. Nochmal den Zahnriemen runter gebaut(vielleicht war er doch nen Zahn versetzt). War aber richtig drin.
Dann hab ich den Fehler durch Zufall gefunden: Es waren 2 Unterdruckschläuche die aus der schwarzen Büchse durch den Ansaugkrümmer nach oben kommen vertauscht.
Jetzt lief er einwandfrei,- keine Abgase waren mehr zu sehen.
Ich bin so froh das ich das als nicht KFZ Mechaniker hinbekommen habe
er läääuffttt!!!!
Mein Fazit:
Das war wirklich ne richtig schwere Reparatur. Ein Zahnriemenwechsel bei dem Wagen ist nen Klacks dagegen.
Man kommt überall schlecht ran, alles ist total verbaut.
Ich kann eigentlich jedem Laien nur davon abraten es zu machen.
Mit Billigwerkzeug hat man sowieso keine Chance.
Für mich als Hobbyschrauber habe viel Erfahrung dazu gewonnen und bin stolz auch mich das ich es alleine geschafft habe. Klar, als KFZ Mechaniker kann man nur darüber lachen.
Vielleicht ist dieser Bericht ja für den einen oder anderen hilfreich!
Hier sieht man nochmal die Makierungen auf den Nockenwellenrädern und die Kerbe auf der Kurbelwellenscheibe.