Informationen zum Chip-Tuning

Auch wenn es einige unserer Tuningfreunde nicht gerne lesen werden - das traditionell als "Chip-Tuning" bekannte Verfahren mittels eines vorgefertigten Kennfeldprogramms die Leistung zu erhöhen, ist bei Profis -und damit auch bei Underground Racing- äusserst unbeliebt. Stattdessen bieten wir individuell auf den Fahrer und sein Fahrzeug abgestimmte, modular aufgebaute Systeme bestehend aus Zusatzkomponenten wie sie auch von international renommierten Tunern verwendet werden.

*Aufgrund der neuen Gesetzgebung vom 1.April 2010 betreffend Chip-Tuning möchten wir hiermit zusätzlich festhalten, dass es sich bei unserem Angebot um keine dauerhafte oder dauerhaft aktive Anwendung handeln muss. Unsere Systeme lassen sich getrennt für den Renneinsatz anwenden während ein Chip-Tuning eine dauerhafte Lösung darstellt. Viele unserer Systeme dienen lediglich zur elektronische Überwachung, Datenanalyse oder lassen sich gezielt nur als solches anwerden sodass während dem Gebrauch im öffentlichen Strassenverkehr keinen Eingriff in die Motorelektronik vorliegt. Eine Leistungssteigerung bei Strassenfahrzeugen wird nur in Verbindung mit einer Homologation angeboten.

Moderne Fahrzeuge zeichnen sich heute durch komplexe Elektronikbauteile aus und werden so immer mehr zu "fahrenden Computern". Dadurch sinkt die Transparenz der Modifikationen für den Endkunden, denn oftmals werden Leistungssteigerungen nur noch per Laptop durchgeführt. In dem nachfolgenden Artikel versuchen wir deshalb die Besonderheiten sowie Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Möglichkeiten zu erläutern.

Chip-Tuning / ECU Remapping

Das Standard-Chiptuning stellt schon aus Prinzip nicht die optimale Konfiguration für Ihr Fahrzeug dar, denn es wird stets dieselbe Programmierung verwendet. Diese basiert auf einem Musterfahrzeug, dass aufgrund der Serienstreuung sowie weiterer eventuell bei Ihnen verbauter Teile wie Auspuff, Nockenwellen, Luftfilter, Fächerkrümmer, usw. nur eine grobe Annäherung an die tatsächlichen Gegebenheiten sein kann. Die Lösung heißt individuelle Feinabstimmung statt vorgefertigter Dosenware! Ein solches ECU-Remapping am Fahrzeug ist jedoch stets durch die technischen Möglichkeiten des originalen Steuergeräts limitiert und bietet für den Kunden nur wenig Kontrollmöglichkeiten.

Vorteile:

• Von aussen nicht zu erkennen, da die Veränderung nur softwareseitig ohne Einbau weiterer Komponenten vorgenommen wird
• Kennfelder werden nicht korrigiert sondern Ersetzt.
• Preiswert im Vergleich zu anderen Varianten.

Nachteile:

• Überwachung wichtiger Motordaten ist auf die Fähigkeiten des originalen Steuergeräts beschränkt.
• Nicht ausbaufähig bzw. Anschluss und Auswertung zusätzlicher Signale/Sensoren nicht möglich.
• Anpassung und Auswertung der Daten nur durch einen Händler möglich.
• 1-Weg-Investition, die Tuningmassnahme kann nicht einzeln weiterverkauft werden.
• Rückrüstung auf original Zustand erzeugt zusätzliche Kosten.

Piggyback / Zusatzsteuergeräte

Zusatzsteuergeräte oder auch "Piggyback's" genannt bieten meist den besten Kompromiss für Fahrzeuge, die neben dem Rennsport auch im Alltag eingesetzt werden sollen. Beispielhaft sei hier das von uns oft verwendete eManage Ultimate von GReddy genannt. Ganz allgemein versteht man unter Piggybacks Erweiterungen des original Steuergeräts, die dessen Funktion teilweise übernehmen, erweitern oder ergänzen und nur in Kombination betrieben werden können.
Die Signalein- und Ausgänge des Seriensteuergeräts werden nach Bedarf manipuliert resp. korrigiert, was oft als Nachteil dargestellt wird.
Doch durch die hohe Rechenleistung der Prozessoren moderner Systeme, die den Steuergeräten der Fahrzeughersteller mindestens ebenbürtig sind, gilt dieser Einwand als überholt. Vielmehr ermöglicht die Überwachung der Signale in Echtzeit in Kombination mit zusätzlich anschließbaren Sensoren eine aussagekräftige Datenaufzeichnung, -anzeige und -analyse, die dem normalen Chiptuning deutlich überlegen ist.

Vorteile:

• Komplette Überwachung des Seriensteuergeräts sowie zusätzlich anschliessbare Sensoren und Signale.
• Aufzeichnung aller gewünschten Daten, Auswertung und Analyse, auch durch den Kunden.
• Mit der Integration zusätzlicher Datenströme können erweiterte Kennfelder generiert werden, dadurch bessere Feinabstimmung möglich.
• Tuning-Kennfelder können mit einem Passwort geschützt werden.
• Funktionsübernahme von Fahrzeugkomponenten, etwa dem Luftmengenmesser
• Mehrere Konfigurationen können im Gerät abgelegt und geladen werden.
• Warn- und Limiterfunktionen für alle Datenströme möglich.
• Spurlose Rückrüstung in wenigen Minuten bei professioneller Installation.
• Investition ist mit einem Rest- oder sogar Mehrwert gedeckt, da Programme für andere Fahrzeuge übernommen werden können.
• Koppelbar mit weiteren Überwachungs- Auswertsystemen (Kommunikationssprache anpassbar).
• Individuell ausbaufähig.
• Ferndiagnose sowie Fernkorrekturen per elektronischen Datenaustausch.
• Volle Transparenz für den Endkunden, da er selbst per PC auf die Daten zugreifen kann (wenn gewünscht).
• Das Seriensteuergerät bleibt unverändert, keine Neuprogrammierung bei Wechsel oder Ausbau notwendig.

Nachteile:

• Zusätzlicher Kabelbaum muss verlegt werden.
• Platz für Zusatzsteuergerät wird benötigt.

Zusammengefasst bieten Piggybacks dank Ihrer Auswertfunktionen die Möglichkeit, Motorprobleme oder -schäden frühzeitig zu erkennen und bestenfalls automatisch zu verhindern. Durch die Flexibilität der Systeme passt sich die Programmierung selbständig auf veränderte Parameter wie wechselnde Jahreszeiten, unterschiedliche Lufttemperatur, Luftdruck (Bergausfahrten), usw. an. Die Integration des Lambdawertes in das Zusatzsteuergerät ermöglicht zudem "dynamische" Kennfelder, die in Echtzeit auf den Zustand des Motors reagieren können.  Hervorzuheben ist auch die Möglichkeit der Ferndiagnose, die es uns erlaubt mittels einer durch den Kunden selbst erzeugten Logdatei Probleme zu erkennen und zu beheben. Die korrigierte Konfigurationsdatei wird dem Kunden einfach per eMail zurückgesendet und er kann sie ohne zusätzliche Kosten einfach selbst aufspielen.